Der Maloja-Pass hatte bereits zu den Zeiten der Römer als Zwischenhalt für die Durchreise von Menschen und Gütern zwischen Nord- und Südeuropa entlang des Valtellina-Muretto-Passes – Maloja-Engadina – Julierpass große Bedeutung.
Das Maloja Kulm ist das älteste Hotel in Maloja.
Durch zwei Hauptgebäude geprägt, hat es im Laufe der Jahrhunderte nach zahlreichen Eingriffen seine heutige Form erhalten.
Bereits um 1500 gab es hier eine Haltestelle, ein schlichtes Hostel mit angeschlossenem Stall, um Reisenden Schutz zu bieten.
Im Jahr 1646 ließ Agostino Gadina die Haltestelle nach Süden in Richtung Muretto-Pass ausbauen und ließ ein Doppelhaus errichten, das in Längsrichtung angeordnet war und einen zentralen Gang mit Treppen und Boden aus lokalem Stein (Granit), der von Kreuzgewölben bedeckt ist, bestand. Im Erdgeschoss befanden sich die Lager- und Kellerräume, ebenfalls mit Kreuzgewölben. Im ersten Stock, auf beiden Seiten des Korridors, befanden sich die beiden “Stuve”, über denen sich die Schlafzimmer befanden.
Das ursprüngliche Haus von 1646 wurde 1870 immer in Richtung Passo del Muretto vergrößert und dem Gebäude wurde ein neues Teil hinzugefügt, in dem für jedes Stockwerk ein großer Saal errichtet wurde. Zur gleichen Zeit wurde eine große Scheune mit einem nach Süden ausgerichteten Stall separat vom Haus gebaut.
1910 wurde vom bündner Architekten Nicolaus Hartmann jun. die alte Haltestelle nach Norden abgerissen und durch das Gebäude ersetzt, das noch heute die Form des Maloja Kulm charakterisiert. Die Fassade ist im Heimatstil, mit Mansardendach mit dem charakteristischen First, dem „Sentergiebel“. Das Gebäude verfügt über einen Seitengang mit Serviceräumen im Erdgeschoss und je vier Räume in den oberen Etagen.
Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts folgten mehrere interne Renovierungen und der Bau mehrerer Nebengebäude, von denen viele mit der Intervention von 2018, die durch eine philologische Lektüre der Geschichte des Ortes versuchte, die Aspekte hervorzuheben interessanteste architektonische Merkmale, abgerissen wurden. Der nach Süden gerichtete Stall wurde leider kurz vor dem Jahr 2000 abgerissen und durch Zweitwohnungen ersetzt.
Das Maloja Kulm ist ein Ort des Charmes, dass der Schweizer Schriftsteller Conrad Ferdinand Meyer das dritte Kapitel seines im 1876 erschienenen Romans „Jürg Jenatsch“, in dem die Erfolge des symbolischen Anführers des Bündner Kampfes um Freiheit und Unabhängigkeit zelebriert werden, direkt in den Mauern des Maloja Kulm situiert, wo die berühmte Verschwörung stattfindet.
Das Maloja Kulm ist jedoch schon seid Anfang des Geschichte des Engadiner Tourismus unter den Protagonisten zu zählen.
Bereits im Jahr 1899 schreibt die englische Zeitschrift „Country Life Illustrated“ im Artikel „Radfahren im Engadin“ über das Maloja Kulm: „(…) Maloja Kulm (…) is at the very summit of the pass itslef. The top of the Pass, nor proposes to descend thither, to lengtly pause should be made by the projecting rock in front of the Hotel Maloja Kulm, which a view of the famed Bregaglia Valley. One peers downwards from this rock into a first sight resembles a yawning gulf, but through which one discerns the windings of a steep road among thick groves of pines (…)”.
Später, als der Tourismus schon gut entwickelt war, sind verschiedene Prominente und VIPs Persönlichkeiten vom Charme des Maloja Kulms angelockt worden.
Unten denen auch der berühmte Charlot, Charlie Chaplin, der in einigen historschen und gut erhaltenen Fotos noch zu erkennen ist, und Henry Kissinger.
Die Ursprünge der Familie Zavaritt, Eigentümer des historischen Hauses, sind seit 1512 in Samedan und S-chanf dokumentiert, als das Tal noch Teil des sogenannten Freistaats der Drei Gottesbünde war.
Zu Beginn Bauern und Handwerker wurden die Zavaritts Ende des 18. Jahrhunderts zu Kaufleuten. Sie konzentrierten sich hauptsächlich auf Seide und schon damals pflegten sie stabile Handelsbeziehungen sogar bis nach Russland und Nordeuropa.
Diese Aktivität verlagerte ihr Interesse allmählich nach Bergamo, wo es dank des milderen Klimas möglich war, Seidenraupen zu züchten, und aufgrund der zur Republik Venedig gehörenden Stadt der Handel erleichtert wurde.
Hier wurden sie Landbesitzer und dann Industrielle, hauptsächlich im Textilbereich, wie viele andere engadinesen und schweizer reformierten Familien, die in die Lombardei ausgewanderten und mit denen sie verwandt sind.
Die Familie lebt immer noch in Bergamo ist aber immer eng mit dem Tal verbunden geblieben.
Die engadinischen Patrizierfamilien von Planta und von Salis Soglio gehören zu den Vorfahren der Zavaritts.